Die violette Heideblüte der Calluna lockt jedes Jahr im Spätsommer...
Nun ist es wieder soweit: die beliebteste aller Heideblüten findet im August und September statt. Dabei hat fast jeder Monat des Sommerhalbjahres eine eigene Blütenpracht zu bieten. Doch die des Zwergstrauchs bleibt die populärste. Heimatfilme und Gedichte widmeten sich ihr in der Vergangenheit zahlreich, heute dürften youtube-Videos beliebteres Ausdrucksmittel sein.
Das Heidekraut (Calluna vulgaris), auch Besenheide genannt, ist übrigens nicht die Erica. Die Blüte der Glockenheide (Erica tetralix) liegt 3-4 Wochen früher und ist nicht auf trockenen Sand-, sondern eher auf staunassen Böden zu finden. Auch oft flächig, wie in der Wahner Heide oder im Königsforst, und in selber Farbe.
Mit der berühmten Heidschnucke allein, der an karge Kost angepassten Schafrasse, kann man keine Heideflächen wiederherstellen oder auf Dauer bewahren. Denn Calluna keimt nur im humusfreien Rohboden. Dafür muss die Vegetationsdecke und die Humusschicht geöffnet werden. Früher geschah dies bspw. bei der Herstellung von Ackerland und der nachfolgenden Bewirtschaftung (Plaggenwirtschaft und Schiffelwirtschaft).
Auch in Gebieten wie dem Königsforst, der Schluchter Heide oder dem Lohmarer Wald, in welchen fast alle ehemaligen Heideflächen aufgeforstet worden sind, findet man stellenweise Heidekraut - und viel seltener Erica. Denn auch diese Gebiete waren einst durch Heideflächen geprägt und konnten hier zufällig und kleinflächig überleben.