Silberreiher auf der Heideterrasse
Während wir im Rheinland tendenziell immer kürzere Zeiträume mit Schneefall und v.a. -lage erfahren, tritt eine schneeweiße Vogelart insbesondere im Winterhalbjahr immer häufiger in Erscheinung: der Silberreiher (Ardea alba).
So heißt er wissenschaftlich auch tatsächlich "weißer Reiher", ist recht nah verwandt mit dem allseits bekannten Graureiher und von ganz ähnlicher Statur und Größe. Genau wie dieser, der noch bis in die 1980er auf der Roten Liste geführt werden musste, litt er über Jahrhunderte unter der Verfolgung durch den Menschen. Während Jäger den Graureiher aus Spaß und als Fischkonkurrent abschossen, waren beim Silberreiher v.a. die einst teuren Schmuckfedern seiner Schultern ein Beweggrund.
Der Neusiedler See zwischen Ästerreich und Ungarn ist einer der wenigen europäischen Standorte, wo er überleben konnte, und wo er sich Dank des Schutzes wieder stark vermehren konnte. Diese wachsenden Bestände, wahrscheinlich auch in anderen osteuropäischen Staaten, dürften der Hauptgrund für die Zunahme des Silberreihers auch bei uns sein.
In den Niederlanden ist er mittlerweile schon wieder Brutvogel. Und 2012 konnte auch der erste Brutnachweis für Deutschland in Mecklenburg erbracht werden.
Der Silberreiher ist übrigens immer, und nicht nur im Winter, weiß, und dies überall in seinem riesigen Verbreitungsgebiet. Silberreiher gibt es nicht nur in Europa, sondern, wenn auch häufig ähnlich punktuell wie auf unserem Kontinent, in Nord- und Südamerika, Afrika, im Nahen Osten sowie in Australien und Neuseeland. Ein echter Weltbürger also, der in unsere zunehmend graue Winterlandschaft zurückgefunden hat.